Ortsverband Pförring

Frauen-Union Pförring

Auf den Spuren der Vohburger Burggeschichte

Die Besuchergruppe vor dem Burgtor

Die Frauen-Union Pförring erkundete bei ihrem Spätsommerausflug den Burgberg der Stadt Vohburg.
Der Stadtführer Herr Sixt erklärte uns die Geschichte der Burg. Mit Begebenheiten und Anekdoten brachte er uns die damalige Zeit nahe.
Bereits in der Bronzezeit um 1500 v. Chr. war der Vohburger Burgberg besiedelt.
895 n. Chr. wurde sie erstmals als größere befestigte Burganlage erwähnt. Die Burg wurde im Laufe der Jahrhunderte unter unterschiedlichen Herrschern mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Die Herren auf der Vohburg stammten aus den Geschlechtern der Staufer, Diepoldinger und Wittelsbacher. Mit der Zerstörung im 30jährigen Krieg verlor die Burg endgültig an Bedeutung. Von der hochmittelalterlichen Burganlage ist heute lediglich der Torbau erhalten. In den 1980er Jahren wurden die erhaltenen Reste des Mauerrings vollständig abgerissen und in stilisierter Form neu errichtet.
Im Burgtor befindet sich das älteste in Stein geschlagene Bayernwappen. Der Name Vohburg bedeutet „Fuchsburg“, daher auch der springende Fuchs im Wappen der Stadt. 

Mit der Geschichte Vohburgs ist die Agnes Bernauer untrennbar verbunden. Als Baderstochter war sie eine nicht standesgemäße Beziehung des Herzogssohnes Albrecht III. Die Hochzeit fand um 1432 heimlich statt. Als einziger Erbe des Herzogtums Bayern-München hatte Albrecht aus der Sicht seines Vaters standesgemäß zu heiraten um legitime Kinder/Erben zu bekommen. So wurde das kurze Eheglück nach nur 2 Jahren durch den Vater Herzog Ernst zerstört. Auf seine Anweisung wurde Agnes Bernauer am 12.10.1435 bei Straubing in der Donau ertränkt.

Im April 1809 übernachtete Napoleon im Pflegerschloss auf dem Burgberg, um sich auf die Schlacht von Abensberg gegen die Österreicher vorzubereiten.
Im Pflegerschloss, früheres Vohburger Krankenhaus, Kinderkrippe und Waisenhaus ist heute das Standesamt untergebracht.
Bei unserem weiteren Rundweg besuchen wir die Pfarrkirche St. Peter mit dem Friedhof, die Aussegnungshalle und den Wasserturm auf dem Burgberg.
Vohburg hatte die niedere und die hohe Gerichtsbarkeit. Die niedere Gerichtsbarkeit wurde vom Vohburger Rat ausgeübt. Die Vergehen waren meist Beleidigungen und wurden mit der Halsgeige oder dem Pranger bestraft.
Die obere Gerichtsbarkeit war für die schweren Straftaten wie Mord, Brandstiftung und Verrat zuständig. Diese Fälle wurden mit dem Galgen, Schwert, Feuer oder Rad bestraft.
Mit historischen Stadtfesten und den Agnes Bernauer Festspielen wird die Stadtgeschichte lebendig erhalten.
Nach dem informativen Rundgang gingen die Besucher zum Eis essen auf den Stadtplatz.